Kritik für die Alleingänge des Bürgermeisters in Horneburg – Kein Dialog mit der Jugend gewünscht, Herr Detje?

Vorgeschichte

Im November im Ausschuss für Jugend und Soziales sowie im Dezember 2019 im Rat der Samtgemeinde Horneburg wurde der Antrag von der Gruppe Müller (FDP)/ Schlichtmann (parteilos) für die Gründung eines Jugendbeirats einstimmig beschlossen. Die Freude über die breite Zustimmung war groß, ebenso aber auch die Erwartungen. Durch dieses Projekt sollten die Jugendlichen die Chance bekommen endlich nicht nur Gehör zu finden, sondern auch aktiv mitgestalten zu können. Während die Jugendpflege sehr motiviert ist und das Projekt gut mitgestaltet, zeigen sich leider durch jüngere Ereignisse, dass bei so manchem Ratsmitglied, die Einbindung der Jugendlichen in der Praxis nicht gewollt ist. Ein Beispiel liefert der Bürgermeister des Flecken Hans Jürgen Detje.

ProblEm:

Die Situation war folgende: Es wurde von den Anwohnern beklagt, dass vor allem Jugendliche beim Bewegungspark im Flecken Horneburg (der Sitzgruppe) Vandalismus betrieben haben sollen. An dieser Stelle: Vandalismus ist keinesfalls ein Zustand, der für uns in irgendeiner Form akzeptabel und hinnehmbar ist. Die Anwohner haben sich dann an Detje gewandt (mit Unterschriftenliste), laut eigener Aussage des Bürgermeisters. Auch die Jugendpflege wurde eingeschaltet. Jedoch wurde bisher nie richtig mit den Jugendlichen gesprochen. Es gab lediglich einen Verdacht. Um das Problem zu lösen sollten andere Lösungen gefunden werden, als die Sitzmöglichkeiten zu entfernen. So Detje, gegenüber der Zeitung am 5.8.20. Nicht mal 14 Tage später waren die Bänke entfernt, mitsamt dem Mülleimer. Wohlgemerkt Bänke, die zum verweilen und ausruhen des Bewegungsparks eigentlich notwendig sind. Das bedeutet, die Betroffenen hat der Bürgermeister nie erreicht und zudem bricht dieser sein eigenes Wort. Auf Nachfrage von mir (Mate Sieber), hat mir dieser persönlich bestätigt, dass er eine neue Sitzmöglichkeit dort einrichten wird. Dies soll aber alles nur er selbst oder höchstens im Verwaltungsausschuss entschieden werden. Dies kritisieren wir auf das Allerschärfste, denn nicht nur die Jugendlichen werden übergangen und es wird wieder nur über „die störenden Jugendlichen“ gesprochen. Sondern es wird der Öffentlichkeit die Chance genommen öffentlich an der Lösung des Problems teilzuhaben, in Form einer öffentlichen Ratssitzung und der Ideenfindung innerhalb des Rates. Das geht so nicht!

Das, was die Situation nicht leichter macht ist, dass es von Seiten des Bürgermeisters mit jedem Gespräch neue Argumente und Ausgangssituationen gibt. So haben jetzt nicht nur Jugendliche gestört, sondern auch Erwachsene daraus einen Treffpunkt für „Trinkabende“ gemacht. Außerdem besteht dieses Problem nicht erst seit Corona, so Detje im Tageblatt vom 30.September 2020. Da fragen wir uns: Warum hat die CDU bzw. Herr Detje dieses Thema noch nicht früher eingebracht, sondern handelt jetzt in einer Kurzschlussreaktion?

Wir fordern daher folgendes:

  • Sofortige Wiederherstellung der Sitzmöglichkeiten (Weil man so wirklich nicht die Probleme löst!). Ebenfalls mit der Notrufnummer, die ja jetzt vollkommen fehlt.
  • Ein Gespräch zwischen Anwohnern und betreffenden Jugendlichen (und der Politik)
  • Gemeinsame Erarbeitung eines Kunstprojektes für eine Verschönerung Aktion der Bänke in Horneburg. Dies hat den Hintergrund, dass Jugendliche das, was sie selbst geschaffen auch nicht zerstören oder beschmieren – das Kunstprojekt soll bzw. kann mit Streetartkünstlern gemacht werden, damit man neben dem künstlerischen, auch über die rechtlichen Folgen aufgeklärt wird. Ein gutes Projekt wäre dies, wie das Streetart Projekt in Buxtehude. Außerdem soll durch solche Projekte die angesprochene „Langeweile“ ein Ende haben.
  • Gestaltung dieser kleinen und weiterer Orte für die Jugendlichen, auch unter der Leitung des Jugendbeirates, wenn dieser arbeitsfähig ist und sich dem Thema annehmen will. Die Jugendlichen sollen so die Möglichkeit haben kleine Orte mitzugestalten und eben nicht immer von überall „verscheucht“ zu werden.

Wir bleiben dran und werden diesen Prozess weiterhin konstruktiv und aktiv begleiten. Denn es geht um unsere Jugend, unsere Zukunft. Wir müssen alle miteinander sprechen – ohne Vandalismus oder sonstigem. Es geht um unseren Ort, den wir gemeinsam besser machen wollen.

Da helfen Worte, wie es „funktioniert nicht, wenn bei den betroffenen Jugendlichen jeglicher Anstand, jeglicher Respekt und jegliches Verständnis für andere Mitmenschen fehlen“ auch nicht. Vielmehr verschlechtern diese, dass das Verhältnis zu jungen Menschen und der Kommunalpolitik schlechter wird. Das müssen wir verhindern.